Viele Einwohner, die nicht von der – sehr guten – ÖV-Erschließung des Domleschgs Gebrauch machen, sondern das Auto bevorzugen, nutzen die Autobahn A13.

Und fahren durch den “Isla Bella”-Tunnel.

Wenn sie zum Beispiel in Chur arbeiten oder einkaufen gehen oder irgendetwas anderes zu erledigen haben.

Dieser ist als Unfall-Tunnel bekannt.

Und dafür, daß es das Phänomen gibt, daß je nach Wetterlage urplötzlich die Scheiben beschlagen.

Nun ist der Tunnel Streitthema zwischen Kanton Graubünden und dem Bund, welchem seit 2008 der Tunnel gehört:

Die bündner Regierung fordert in einer Stellungnahme an den Bund, daß auf der Nationalstraße A13 anstelle des geplanten Sicherheitsstollens ein Sicherheitstunnel zu errichten ist, berichtet die Rhätische Zeitung.

Die Regierung nimmt Stellung zum Ausführungsprojekt des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK).

Inhalt des Projekts ist die komplette Sanierung des Autobahnabschnitts A13 zwischen Rothenbrunnen und Vial.

Auf dem rund neun Kilometer langen Abschnitt sind unter anderem die Instandsetzung des Tunnels “Isla Bella” sowie ein Neubau eines parallel dazu geführten Sicherheitsstollens vorgesehen.

Weiter sollen während der Bauzeit von rund sechs Jahren auch der Tunnel Plazzas und die offenen Strecken zwischen den Anschlüssen instand-gesetzt werden.

Zentrale Rolle für Verkehrserschließung und Tourismus

Die Regierung hält fest, daß die Nationalstraße A13 für die Erschließung des Kantons Graubünden eine zentrale Rolle spielt.

Sie ist Hauptzubringer für viele Bündner Ferienregionen und mit der San Bernardino-Strecke die zweite wichtige Nord-Süd-Transitachse der Schweiz.

In Stoßzeiten Stau vom Domleschg bis nach Chur

Zu Stoßzeiten des Ferienreiseverkehrs und an verlängerten Wochenenden staut sich allerdings der Verkehr vor dem Tunnel “Isla Bella” kilometerlang, gelegentlich bis auf die Höhe von Chur.

Ein Vierspurausbau drängt sich seit Jahren auf, auch aus Sicht der Verkehrssicherheit.

65 Unfälle

Allein auf dem kurzen Streckenabschnitt zwischen dem Tunnel Plazzas und dem Ende des Tunnels “Isla Bella” ereigneten sich in den letzten zehn Jahren 65 Unfälle (Stand Juni 2017).

Mit getrennten Fahrspuren könnten die meisten dieser Unfälle verhindert werden.

Sicherheitsstollen würde Fakten schaffen, die man nicht will

Das Tiefbauamt geht davon aus, daß mit dem angedachten Bau eines Sicherheitsstollens ein vierspuriger Ausbau des Abschnitts zwischen Rothenbrunnen und Reichenau verunmöglicht oder massiv erschwert wird.

Die Regierung fordert deshalb anstelle des geplanten Sicherheitsstollens den Bau eines Sicherheitstunnels mit Nationalstraßenquerschnitt.

Auf diese Weise könnte dieser später als zweite Röhre ausgebaut werden und während der anstehenden Sanierung des bestehenden Tunnels “Isla Bella” als Sanierungstunnel eingesetzt werden.

Weiterführend: Unfallberichte A13

Beitragsbild: Archivfoto eines Unfalls im “Isla Bella”-Tunnel 2012 / Quelle: Kantonspolizei GR
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