Die Nationale Strategie Sucht verfolgt den Ansatz, problematische Verhaltensweisen zu bekämpfen.

Der Bundesrat ist deshalb der Ansicht, dass es im Rahmen der Strategie auch möglich ist, suchtartigem Digitalverhalten zu begegnen.

In seiner Sitzung vom 25. Oktober 2023 hat er einen dazu erstellten Bericht verabschiedet.

Der Bundesrat erachtet es nicht als zweckmässig, im Rahmen der Nationalen Strategie Sucht ein zusätzliches Maßnahmenpaket zur Bekämpfung der «Cyberabhängigkeit» zu entwickeln.

Die Strategie Sucht orientiert sich in erster Linie an den unterschiedlichen Lebenswelten und Altersgruppen von Menschen.

In diesem Rahmen lassen sich auch spezifische Probleme wie suchtartiges Onlineverhalten bekämpfen, wie der Bundesrat in seinem Bericht in Erfüllung des Postulats «Stärkung der Nationalen Strategie Sucht durch den Einbezug der Cyberabhängigkeit» (20.4343) festhält.

Aufgrund früherer Postulate mit ähnlicher Stossrichtung hat der Bund verschiedene Aktivitäten im Bereich suchtartiges Digitalverhalten lanciert und vertieft diese laufend.

So führt er beispielsweise eine Expertinnen- und Expertengruppe mit dem Auftrag, die Entwicklungen beim Digitalverhalten regelmässig zu dokumentieren und zu beurteilen. Weiter besteht eine Zusammenarbeit mit der Plattform «Jugend und Medien» des Bundesamtes für Sozialversicherungen.

Einer Studie des Bundesgesundheitsministeriums zufolge sind auch Jugendliche stark betroffen.

Etwa 60 Prozent der Jugendlichen und 57 Prozent der jungen Erwachsenen zeigten demnach „ein problematisches Internetnutzungsverhalten“. Das betrifft Mädchen beziehungsweise Frauen häufiger als Jungen: Bei den Mädchen zeigen 67,7 Prozent, bei den Jungen 50,5 Prozent ein Internet-Suchtverhalten, bei den jungen Frauen 63,6 Prozent, bei den jungen Männern 49,4 Prozent.

Und laut The Guardian, der sich Anfang 2021 auf eine Studie des British Journal of Psychiatry bezieht, haben in Großbritannien 7 Prozent aller Kinder mit 17 Jahren einen Selbstmordversuch begangen, und fast jeder Vierte beging einen Akt der Selbstverstümmelung im letzten Jahr. Davon waren besonders Mädchen betroffen. Als ein Grund wird genannt, daß „Social Media ein toxisches Umfeld“ sein könne.

(pd)

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