Nach langer und teilweise heftiger Diskussion sprach sich die Gemeindeversammlung von Domleschg am 9. November 2017 mit 92 zu 21 Stimmen dafür aus, das Land der Parzelle Pardieni in Almens der Wohnbaugenossenschaft Pumera im Baurecht zu überlassen.
In der Diskussion beantragte jemand sogar, daß nur Einwohner von Almens über das Projekt abstimmen dürften. Was natürlich nicht mehr geht, weil Almens die Eigenständigkeit aufgegeben hat und zur Gemeinde Domleschg gehört.
Mit der Abstimmung an der Gemeindeversallung verfügt der Gemeindevorstand nun über die Kompetenz zum Abschluß eines Baurechtsvertrags.
Das eindeutige Resultat ist der Lohn für die bisherigen Bemühungen und die beste Ermunterung weiterzumachen, so die Genossenchaft Pumera.
Die Eckpunkte des Baurechtsvertrags sind:
- Vertrag auf 99 Jahre
- Baurechtszins: Zwischen 2% und maximal 5%
- Preisbasis:Fr. 350.-pro m2, Anpassung alle 10 Jahre (Dies ergibtmit den aktuellen Zinssatz von 2% einen jährlichen Baurechtszins von Fr. 19‘957.-)
Kommt später ein Kauf zustande?
Wiebei allen Baurechtsverträgen, welche die Gemeinde Domleschg bis anhin abgeschlossen hat, ist es auch im Fall von Parzelle Nr. 10032 möglich, daß z.B. nach 10 Jahren über einen Kauf des Grundstücks verhandelt werden kann.
Der Gemeindevorstand will der zukünftigen Entwicklung im Baurechtswesen Rechnung tragen. Wie alle Verträge sind auch Baurechtsverträge unter Beachtung der Rechtssicherheit und Rechtsgleichheit anpaßbar, begründet die Gemeinde Domleschg diese Möglichkeiten der Umwandlung und Veränderung geschlossener Verträge.
Mittlerweile 102 Mitglieder
Die mittlerweile 102 Mitglieder der Genossenschaft bilden eine solide Basis dafür.
Bereits sind 15 der geplanten 20 Wohnungen und damit drei Viertel vertraglich reserviert.
Die Genossenschaft verfügt aktuell über 1,2 Millionen Franken private Eigenmittel. Als nächste Etappe steht die Projektierung und Bauplanung an.
Der in der Bauzone liegende Teil der Almenser Parzelle Nr. 10032 (2‘851 m2) wird nun im Baurecht an die Wogeno Pumera abgegeben.
Hintergrund
Am 11. Januar 2016 wurde im Restaurant «Landhus Almens» der Verein «Wohngenossenschaft Viamala» gegründet. Der Übergangsverein leistete die Vorarbeiten, um den definitiven Projektentscheid für die Überbauung einer Parzelle in Almens oder in Tomils und die Genossenschaftsgründung zu beschliessen. Dieses Ziel wurde erreicht: Am 28. Januar 2017 wurde in Almens die Wohnbaugenossenschaft Pumera gegründet.
Mit über 90 Mitgliedern verfügt die Genossenschaft über eine breite ideelle und finanzielle Abstützung.
Darunter sind sowohl Wohninteressierte als auch ideelle UnterstützerInnen. Verabschiedet wurden Leitbild, Statuten, Vermietungsreglement und das Verfahren für die Erstvermietungen. Auch ein Arealplan, ein Raumkonzept und eine Kostenschätzung für das Projekt Pardieni in Almens liegen vor.
Zweck der Genossenschaft
Die Genossenschaft verfolgt den Zweck, in gemeinsamer Selbsthilfe und Mitverantwortung ihren Mitgliedern dauerhaft den Bedarf an Wohn- und Arbeitsraum zu tragbaren finanziellen Bedingungen zu schaffen und zu decken. Sie ist bestrebt, Wohnraum für alle Bevölkerungskreise anzubieten, insbesondere auch für Familien, Behinderte und Betagte. Sie fördert das Zusammenleben im Sinne gesamtgesellschaftlicher Verantwortung und gegenseitiger Solidarität sowie die Durchmischung von Wohnen und Arbeiten.
- Statuten_Wogeno_Pumera
- FAQ [PDF]
- Factsheet_Wogeno Pumera
- Leitbild Wogeno Pumera
- 9 Thesen von Gion A. Caminada zur Dorfentwicklung
Organe
Die Organe der Wohnbaugenossenschaft Pumera sind:
- die Mitgliederversammlung
- der Vorstand: Urs Chiara (Präsident), Urs Meng, Lany Giovanoli-van Hattum, Regula Herzog, Silvia Merk, Nadia Peverelli, Barbara Wülser
- die Geschäftsprüfungskommission: Kaspar Schuler, Stefan Fäsch
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