Wer spät am Abend einen Knochenbruch nach einem Sturz erleidet, der ist in einer prekären Situation.

Wie verhält man sich richtig?

Da ich so eine Situation gerade erlebt habe und nicht wußte, wie ich mich richtig verhalten mußte, hier ein Erfahrungsbericht. 

Denn schließlich geht es hier um das höchste Gut, die Gesundheit:

Was tun, wenn man sich auf allen Vieren grad noch zum nächsten Haus bewegen kann und sich an der Klingel aufrichtet und dann gesagt wird (von einem Tierarzt), es sei ganz sicher kein Bruch, sondern allenfalls ein Bänderriß?

Wenn man zugleich zu spüren glaubt, es sei was Schlimmeres, dann kriecht man irgendwie zum eigenen Haus zurück (zwischendrin mehrfach fast in Ohnmacht noch am Boden liegend) und sammelt auf dem Weg irgendwie noch den Rucksack und die herausgefallenen Sachen ein.

Schlägt anschließend am eigenen Haus ein Fenster ein und bricht in sein eigenes Haus ein, weil der Schlüssel weg ist (vermeintlich beim Sturz wie das Natel auch herausgefallen). Klettert im Dunkeln zwischen den Glasscherben über das eingeschlagene Fenster ins eigene Haus.

Und ruft schließlich kurz vor Mitternacht das Spital Thusis an.

Dort wiederholt und mehrfach nachgefragt erhält man die Auskunft, es sei nicht notwendig, noch am Abend in den Notfall zu kommen.

Man könne auch am nächsten Tag ab 8 Uhr kommen.

Dies auch auf mehrfache Nachfrage, ob es irgendwelche gesundheitlichen Nachteile brächte, wenn man erst am nächsten Tag käme. Daraufhin sagte ich einer Person, sie mich drängte, ins Spital zu gehen und mich gefahren hätte, ab und teilte ihr die Spital-Auskunft mit.

Am nächsten Tag nach einer vor Schmerz schlaflosen Nacht dann waren Äußerungen von Assistenzärtzin und Schwester, daß man Knochenbrüche innert der ersten 6 Stunden operieren müsse, wirklich sehr verwirrend. Weil sie ja das genaue Gegenteil dessen sind, was am Abend zuvor gesagt wurde.

So zumindest hatte ich die Ausführungen verstanden.

Und schrieb daher ein Mail mit Vorhaltungen an das Spital Thusis.

Aber offenbar hatte ich falsch verstanden. Und hatte mich zu Unrecht aufgeregt (Bildschirmfotoausriß meiner Mail an das Spital, siehe unten)

Wer abends einen Knochenbruch erleidet, der kann getrost am nächsten Tag kommen.

Der Chefarzt der Chirurgie, Dr. Jonas Barandun, stellt sich 100%tig hinter seinen Arzt-Kollegen, welcher mir am Abend des 13. Juli wiederholt sagte, es sei völlig ausreichend, wenn ich erst am nächsten Tag kommen würde und es brächte keine gesundheitlichen Nachteile.

Im Wortlaut aus dem Mail von Dr. Barandun:

Ausriß aus Mail von Dr. Jonas Barandun, Spital Thusis (Chefarzt der Chirurgie) von heute.

Ausriß aus Mail von Dr. Jonas Barandun, Spital Thusis (Chefarzt der Chirurgie) von heute.

Ich bin wohl nicht der einzige, der in solch einer Situation nicht wußte, wie sich richtig verhalten.

Und ich bin nach all den Verwirrungen nun froh, daß ich weiß, wie ich mich in Zukunft bei einem abendlichen Knochenbruch richtig verhalte. Nicht in den Notfall, sondern am nächsten Tag “ab 8 Uhr” kommen.

Alles, was Arzt Leo Kronberger abends am Telefon sagte, war richtig. Er hat “völlig korrekt” gehandelt, meine Kritik war ungerechtfertigt:

Remo Maßat

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