Was ist von der 1-12-Initiative zu halten?

Schadet sie wirklich dem Standort Schweiz?

David Roth, Jungsozialist - Man kann von ihm halten, was man will, doch: Wo er recht hat, hat er recht. (Bild: Webseite David Roths)

David Roth, Jungsozialist – Man kann von ihm halten, was man will, doch: Wo er recht hat, hat er recht. (Bild: Webseite David Roths)

Oder nutzt sie nicht vielmehr dem Standort und Werkplatz Schweiz enorm?

Wandern wirklich viele namhafte Großkonzerne aus oder verlagern zumindest ihre Zentralen und viele viel zehntausende Arbeitsplätze, wie manche weismachen möchten?

Ich bin bin der Meinung, daß man sich an die Abzockerinitiative erinnern sollte.
Wie wurde gedroht vor der Abstimmung seitens der Globalisierungsinteressenvertretung mit dem irrenführenden Namen “EconomieSuisse” (Wirtschaft Schweiz).

Wieviele Arbeitsplätze verlorengängen, wenn zukünftig gemäß Abzockerinitiative die Aktionäre (meist ohnedies Versicherungen, Banken, Pensionskassen und Co.) über die Löhne der “Mänätscher” befinden würden?

Wieviele Firmen die Schweiz verlassen würden.

Wieviele Firmen sind nun abgewandert?

0, in Worten “null”.

Aktuell gibt es die 1-zu-12-Initiative. Es wird von Kommunismus geredet. Kommunismus ist die Mindestlohn-Initiative in meinen Augen, aber nicht die 1-zu-12-Initiative.

Warum? Die Mindestlohn-Initiative schreibt einen fixen Betrag vor. Unabhängig davon, ob dann Arbeitsplätze verlorengehen, weil es Firmen gibt, die gar nicht diese Mindestlöhne zahlen können. Es trifft wirklich die KMU massivst.

Das ist Kommunismus und ist immer schiefgegangen. Planwirtschaft wuchert auch in der Schweiz immer mehr.

Doch ist auch die 1-zu-12-Initiative auch Kommunismus / Planwirtschaft?

Sie schreibt keinen Mindestbetrag vor, sondern ein Verhältniß. Eine Verhältnißmäßigkeit. Wie sehen die Verhältnißmäßigkeiten aktuell aus?

2009 etwa hatte CS-Chef Brady Dougan 1812 mal mehr “verdient” als der geringstbezahlte CS-Mitarbeiter. Ein Verhältniß von 1 zu 1.812 also.

Dazu äußert sich David Roth (Juso) in der Boulevard-Zeitung 20 Minuten (kursiv):

Wir hatten in den 1980er-Jahren bei den hundert größten Unternehmen dieses Landes eine Lohnspanne von 1:6, in den 90er-Jahren betrug sie 1:14. Wir alle wissen, daß wir damals nicht im Kommunismus gelebt haben. Wir hatten ein Lohnverhältniß, das dem gesunden Menschenverstand entsprach. Dieser ist in den letzten Jahren einigen Leuten abhandengekommen. Die 1:12-Initiative kann das korrigieren.”

Er hat recht. Die Schweiz war in den 80ern und 90ern alles andere als ein komministisches Land, oder?

Und trifft die 1:12-Intiative auch nur ein einziges KMU? Nein, betroffen wären nur einige ganz wenige international agierende Großkonzerne und dort nur ein paar ganz wenige Abschöpfer. Die KMU aber schaffen immer noch 98% der Arbeitsplätze, nicht Abschöpfer in Großkonzernen. Die KMU zahlen die Steuern, nicht die international verflochtenen, steueroptimierten Großkonzerne mit Sitz in Zug. Nicht die Heuschrecken. Die vorbeiziehen. Nach freier Marktwirtschaft lauthals rufen. Und dann plötzlich nach dem Staat. Wenn es Verluste gibt. (die FDP läßt grüßen)

Gewinne an einzelne fließen lassen und Verluste der Allgemeinheit aufbürden. Ein sehr moralisches Vorgehen ausgerechnet dieser Leute.

Nein, die 1-zu-12-Initiative ist richtig. Auch, wenn sie für manchen Unternehmer aus der “falschen Ecke” (Jusos) kommt. Doch das ändert nichts daran, daß sie richtig ist in der Sache.

Beitrag auf SchweizBlog zum Thema

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