Wird aus einer Testanstellung eines Schulsozialarbeiters eine definitive Dauerstellung?

Aktuell beantragen Schulkommission und Gemeindevorstand, die Schulsozialarbeit die Umwandlung der Teststelle in eine Dauerstelle.

In der Botschaft zur Urnenabstimmung/-wahl vom 7. März 2021 schreibt die Gemeinde Domleschg zum Traktandum

Schulsozialarbeit (definitive Einführung)

Ausgangslage:

An der Gemeindeversammlung vom 29. Juni 2017 wurde der Einführung der Schulsozialarbeit im Rahmen eines dreijährigen Pilotprojekts zugestimmt. Im März 2018 wurde eine Leistungsvereinbarung mit der Casa Depuoz (Zentrum für Schule, Ausbildung und Integration) für drei Jahre unterzeichnet.

Diese gilt bis Ende Schuljahr 2020/2021 (Juni 2021).

Für die Pilotphase wurde ein jährliches Kostendach von Fr. 70`000.-vereinbart, was einem Pensum von 40-50% entspricht und alle anfallenden Kosten (Personal, Administration, Weiterbildung, Infrastruktur) beinhaltet.

Aufgrund der positiven Erfahrungen während der Pilotphase beantragen Schulkommission und Gemeindevorstand, die Schulsozialarbeit an der Schule Domleschg definitiv einzuführen.

Definition und Funktion der Schulsozialarbeit

Die Schulsozialarbeit ist ein Berufsfeld der Sozialen Arbeit.

Sie bietet Unterstützung für eine erfolgreiche Bewältigung des (Schul)-Alltags und trägt dazu bei, sozialen und persönlichen Problemen vorzubeugen, sie zu lindern und zu lösen.

Weiter nimmt die Schulsozialarbeit problematische und/oder behindernde Entwicklungen in der Schule früh wahr und entwickelt spezifische Angebote.

Schulsozialarbeit zielt auf die Befähigung von Kindern und Jugendlichen ab, altersadäquate Verantwortung für sich und das Umfeld zu übernehmen und trägt somit zum gesellschaftlichen Wohlergehen bei.

In Zusammenarbeit mit der Schulleitung wirkt die Schulsozialarbeit im System und Lebensraum Schule.

Neben den Schülerinnen und Schülern können auch Eltern, Erziehungsberechtigte, Lehrpersonen sowie schulische Bezugspersonen Leistungen der Schulsozialarbeit in Anspruch nehmen.

Die Beratungs- und Hilfeleistungen sind immer freiwillig.

Die Auswertungen der letzten Jahre zeigen folgende Eckpunkte auf:

•Die Fälle der Schulsozialarbeit verteilen sich auf alle Klassen und Stufen.

•Die Gründe für die Kontaktaufnahme sind sehr vielseitig. Mehrheitlich handelt es sich um Konflikt-und Beziehungssituationen, kritische Lebensereignisse, soziale Kompetenzen, seelische Gesundheit oder körperliche Gewalt.

•Alle Bezugsgruppen können erste Kontakte mit der Schulsozialarbeit herstellen. Die Kontaktaufnahme erfolgt mehrheitlich durch die Eltern/gesetzliche Vertreter, die Lehrpersonen oder durch die betroffenen Schülerinnen und Schüler selbst.

•Mehrheitlich konnte die Schulsozialarbeit die Fälle infolge Zielerreichung abschließen

Evaluation Pilotprojekt

Während des Pilotprojekts wurde die Schulsozialarbeit jährlich dokumentiert und beurteilt. Als Entscheidungsgrundlage für die definitive Einführung wurde im November 2020 zudem eine Befragung bei den Lehrpersonen durchgeführt.

In die Befragung wurden alle 35 Lehrpersonen aus allen Stufen (Kindergarten, Primarschule, Oberstufe) einbezogen. Die Befragung zeigt ein positives Bild der Schulsozialarbeit, welche großmehrheitlich geschätzt und als gewinnbringend eingestuft wird. Die Arbeit wird von allen Ansprechpartnern (Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrpersonen) als zielführend empfunden.

Begründung zur definitiven Einführung

Die Schulsozialarbeit bringt im Umfeld der Schule einen zusätzlichen Nutzen, sei es in Einzelgesprächen, aber auch im Coaching von Lehrpersonenund Eltern:

•Kinder entwickeln Selbst-und Sozialkompetenz

•Lehrpersonen und Eltern werden sensibilisiert und unterstützt Die vielfältigen Herausforderungen und Probleme in Gesellschaft, Schule und Familie können präventiv und frühzeitig erkannt werden. Durch einen konstruktiven Umgang mit Konfliktsituationen können

•verbesserte Rahmenbedingungen für den Unterricht geschaffen werden,

•Eskalationen und weitere Kosten vermieden werden.Rückmeldungen aus der Vernehmlassung Während der Vernehmlassungvom 14. bis zum 31. Januar 2021 sind lediglich zwei Rückmeldungeneingegangen.

•Eine Rückmeldung befürwortet die definitive Einführung der Schulsozialarbeit und betont deren Wichtigkeit.

•Eine Rückmeldung lehnt die definitive Einführung der Schulsozialarbeit ab mit der Begründung von Sparmaßnahmen. Antwort Gemeindevorstand: Das Kostendach von Fr. 75’000.-für die Schulsozialarbeit (Schuljahr 2021/2022) entspricht 2.2%des gesamten Schulbudgets.

Durch den Einsatz dieser Mittel können weitere direkte und indirekte Kosten vermieden werden, welche bei Konflikten und Eskalationen im schulischen Umfeld anfallen. Der Gemeindevorstand erachtet den Einsatz dieser Mittel als gerechtfertigt und sinnvoll. Weitere Details zur bisherigen Schulsozialarbeit sowie zur Auswertung der Umfrage unter den Lehrpersonen sind im Internet unter www.domleschg.ch/Schule/Schulsozialarbeit verfügbar. on 45% definitiv an der Schule Domleschg ein-führen?

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