Kirchgemeinde Thusis/Masein: Krach beim reformierten Pfarrhaus in Thusis.

Im Domleschg sorgt derzeit der noch relativ neue und in der Vergangenheit umstrittene (siehe unten) Pfarrer der Kirchgemeinde Thusis-Masein, Roland Hadorn, für schweizweite Schlagzeilen.

Er ist in Thusis zusammen mit Astrid Wuttge-Glang Pfarrperson.

Mit Roland Hadorn – in seiner früheren Pfarrei Rotkreuz ZG nach nur drei Jahren wieder abgewählt – zog Zwietracht ins Haus, berichtet der Schweizerische Beobachter.

Stein des Anstoßes: Angeblich zu laute Musik.

Jeder, der einmal Nachbarn erlebt hat, die ständig mit einem Stethoskop an der Wand hängen und jedes Geräusch als schlimmste, ohrenbetäubende Lärmbelästigung empfinden, weiß, wie sehr die Meinungen bezüglich angblichem oder tatsächlichen Lärm auseinandergehen können.

Wenig christlich…

Im vorliegenden Fall erhielt eine Mutter mit zwei Kindern offenbar ein Kündigungsschreiben mit 4wöchiger Frist von der Kirchgemeinde Thusis/Masein.

Gemäß DZ vorliegenden Informationen unterschrieben vom Kirchgemeindspräsident Hannes Peier.

Lärmbeschwerde auf 22 A4-Seiten

Der Beobachter schreibt zum Fall:

“Im August 2017 flattert die erste Androhung einer fristlosen Kündigung ins Haus, unterschrieben von Hannes Peier, dem Präsidenten des Kirchenvorstands. Die Familie Oehler nähme auf die Ruhebedürfnisse und die Privatsphäre der Nachbarn keine Rücksicht.

“Wir haben noch nicht einmal eine Stereoanlage, nur kleine Böxchen, am Handy oder am PC angeschlossen. Und damals hörten meine Söhne ihre Musik meist nur mit Kopfhörer”, sagt Gaby Oehler.”

Skurril an der Sache:

Den angeblichen oder tatsächlichen Lärm hört nur der Pfarrer, nicht aber die Familie, die über der Wohnung der angeblichen Lärmfamilie wohnt.

Lärm, den nur der Pfarrer hört

Auf 22 A4-Seiten notierte Pfarrer Hadorn Daten, an denen er unter dem Lärm gelitten habe, so der Beobachter.

Aber nicht die Familie darüber, wie diese schriftlich bestätigte.

Die Familie hatte mit anderen Nachbarn nie Probleme und der frühere Pfarrer schreibt sogar: “Ich bestätige dir gerne, daß wir mit dir und deinen Söhnen eine gute Nachbarschaft erlebten.”

Dies berichtet der Blick.

Unstimmigkeiten gab es schon früher

Pikant: Der Pfarrer Kirchgemeinde Thusis/Masein, der jetzt dafür sorgt, daß eine Familie abserviert wird und aus der Wohnung fliegt, fühlte sich selbst vor dem Antritt in Thusis / Masein abserviert.

Er sorgte für Schlagzeilen dadurch, daß er nur nach kurzer Zeit nicht wiedergewählt wurde.

Und konnte sich offenbar nicht im Geringsten erklären, warum er abgewählt wurde.

Im Gespräch mit der Luzerner Zeitung sagte er :

Von der Opposition mir gegenüber habe ich die vergangenen vier Jahre nichts gemerkt, nichts gespürt und nichts gesehen. Ich kenne diese Personen schlichtweg nicht, ebenso wenig wie die Gründe, die gegen mich sprechen sollen.”

Und weiter: “Dabei wäre ich gerne jederzeit gesprächsbereit, um darüber zu reden.”

Gesprächsbereitschaft…

Diese “Gesprächsbereitschaft” besteht gegenüber Medien wie Blick und Beobachter nicht.

Beide schreiben, daß Hadorn nicht sprechen bzw. sich nicht äußern würde.

Das Votum, das zu seiner Abwahl führte nach so kurzer Zeit fiel jedenfalls deutlich aus mit 33 Ja- zu 9 Nein-Stimmen.

“Private psychologische Beratungen über die Adresse der Kirchgemeinde abgewickelt”?

Mehrfach hakt der Journalist der LZ nach, aber Hadorn äußert stets, er hätte nicht einmal einen Funken bemerkt, daß überhaupt Unzufriedenheit mit seiner Person bestünde.

“Wie gesagt, ich bin sehr überrascht gewesen von dieser Opposition gegen meine Person. Und wenn sich niemand mir gegenüber negativ äußert, wenn sich niemand beschwert, habe ich auch keine Unzufriedenheit feststellen können.”

Als die LZ fragt “Gibt es trotzdem Gründe, die Sie dazu veranlassen würden zu sagen: Das habe ich in den letzten Jahren vielleicht nicht richtig gemacht? Es wird Ihnen vorgeworfen, Sie hätten private psychologische Beratungen über die Adresse der Kirchgemeinde abgewickelt?” antwortet Hadorn:

“Wie gesagt, wenn niemand zu mir kommt und etwas Substanzielles gegen mich vorbringt, kann so ein Eindruck bei mir nicht entstehen. Ich habe das Gefühl, ich habe es gut macht. Was die psychologischen Beratungen angeht, habe ich keine einzige in Rotkreuz abgehalten, sondern lediglich in meiner vorigen Stelle in Klosters. Die Adresse «kirchgemeinde.ch.» wurde mir von Klosters geschenkt.” (Link: so sah die fragliche Domain im Jahr vor Hadorns Abwahl aus)

Nachtrag zu Kirchgemeinde.ch: “Mit Herrn Hadorn nie in irgendeiner Form zu tun”, “Kennen Herrn Hadorn nicht”

Der Inhaber der Domain Kirchgemeinde.ch bestreitet die Aussagen von Herrn Hadorn in der Luzerner Zeitung.

Und äußert auf Anfrage von DZ: ”

Ich kann ihnen versichern, daß die Domain www.kirchgemeinde.ch seit dem Jahr 1999 im Besitz der Firma kirchenweb.ch ist. Warum Herr Hadorn scheinbar erwähnt, diese Domain sei ihm von Klosters geschenkt worden, ist für mich unverständlich. (Ich vermute, daß dieses Zitat in der Luzerner Zeit von 2015 ein Fehler war, der nie berichtigt wurde). Wir kennen Herrn Hadorn nicht und hatten auch nie in irgendeiner Form eine geschäftliche Beziehung zu ihm.

Unsere Firma macht Internetauftritt für Kirchgemeinden und Web basierte Module für die Kirchen für Verwaltung, Organisation und Zusammenarbeit.”

 

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