Vermutlich kommt über kurz oder lang die “Gemeinde Domleschg” zustande, welche beide Talseiten des Domleschg – also auch die Talseite Heinzenberg – umfaßt. Ein paar Gedanken dazu:

Ich war immer gegen Gemeindefusionen. Schon aus dem Grunde heraus, daß die Schweiz in meinen Augen vom Föderalismus nur profitiert (der völlig zu unrecht vielgescholtene Kantönligeist), nahm ich an, daß man diese Ansicht auch ohne Weiteres auf Gemeindeebene übertragen kann.

Verschiedene Gemeinden schaffen Vielfalt und konkurrenzieren miteinander um Touristen und Firmenansiedlungen aber auch Familienansiedlungen etc.

Eine Talschaft Domleschg = eine Gemeinde Domleschg?

Eine Talschaft Domleschg = eine Gemeinde Domleschg?

Wettbewerb schafft Vorteile für alle. Dies zeigt die Schweiz eindrücklich direkt vor der Haustüre der EU mit ihrer unseligen zunehmend planwirtschaftlich anmutenden Gleichmacherei. Einer Nivellierung nach unten wie im Kommunismus.

Eigene Erfahrungen und auch solche Berichte wie der hier verlinkte Bericht zur Fusionsgemeinde Tomils in der linksliberalen deutschen Intellektuellen-Zeitung “Die Zeit” lassen jedoch Zweifel daran aufkommen, ob Gemeindefusionen per so etwas Schlechtes sind.

Auch das jüngste Beispiel Mutten / Obermutten (beide gehören geographisch nicht zur Talschaft des Domleschg, aber sind ihr wirtschaftlich und touristisch eindeutig zuzuordnen) erhöht die Zweifel erheblich, ob Gemeindefusionen zu größeren und neutraler – da unabhängiger – geführten Gemeinden nicht doch eventuell sinnvoll sind.

Apropos Obermutten – Eigenlob stinkt zwar, sagt man. Doch es ist wohl eine Tatsache:

Daß die Diskussion über Sinn und Unsinn der umstrittenen Facebook-Aktion in Graubünden überhaupt angestoßen wurde, ist vermutlich Domleschg24.ch zu verdanken.

Dem einzigen großen Medienhaus Graubündens allerdings zu unterstellen, es hätte nur aus dem Grunde, daß Graubünden Tourismus großer Inseratekunde ist, nicht berichtet, wäre sicher falsch. Das Medienhaus dürfte als Quasi-Monpolist (SF-Reporter) die massive Kritik in außerkantonalen bzw. außer-südostschweizerischen Medien sicherlich nur einfach nicht mitbekommen haben.

Auch, daß die Hauptfigur der “Gesichtsbuch”-Kampagne einmal bei der Südostschweiz gearbeitet haben soll, und das ein Grund dafür war, daß nicht berichtet wurde über die massive Kritik, ist sicher nicht der Fall, sondern nur Zufall.

Dennoch war es so, daß während außerkantonale Medien und namhafte Agenturen die umstrittene “facebook”-Kampagne öffentlich als “nicht zuende-gedacht” kritisierten, man dies lange Zeit im Domleschg und auch in ganz Graubünden nicht erfuhr. Nur, wer außerkantonal las, erfuhr es. Oder wer die neue Internetzeitung Domleschg24.ch konsumierte, sah, daß es auch Fragen gibt. Und zwar mehr also bloß eine.

Hier zeigt sich dann doch wohl für einmal doch der Wert der Vielfalt (Medienvielfalt).

Aber das hat dann nichts mehr mit Gemeindefusionen zu tun, sondern mit Medienfusionen und Medienaufkäufen. Und den Folgen davon.

Remo Maßat

 

 

Facebooktwitterredditpinterestlinkedinmailby feather