Es dürfte wohl im Domleschg noch zu reden geben und ein Thema werden: Chur lagert den Strafvollzug von der Kantonshauptstadt ins Domleschg aus. Während die JVA am Sennhof geschlossen werden soll, soll in Cazis neugebaut werden.

In Realta soll eine neue geschlossene Justizvollzugsanstalt entstehen. Die Bündner Regierung hat gestützt auf einen Strategiebericht einen Neubauwettbewerb lanciert.

Cazis: In Realta soll eine neue Groß-JVA enstehen für 150 Insaßen aus Graubünden, Zürich, St. Gallen und vermutlich weiteren Kantonen (Archivfoto: Polizei24.ch)

Cazis: In Realta soll eine neue Groß-JVA enstehen für 150 Insaßen aus Graubünden, Zürich, St. Gallen und vermutlich weiteren Kantonen (Archivfoto: Polizei24.ch)

Planungswettbewerb für neue Justizvollzugsanstalt Realta in Auftrag gegeben:
Die Regierung spricht sich für den Bau einer neuen geschlossenen Justizvollzugsanstalt mit 150 Insaßenplätzen für Kriminelle in Realta in der Gemeinde Cazis aus. Sie hat das kantonale Hochbauamt mit einem Planungswettbewerb für die neue Anstalt beauftragt.

Über den Neubau wird der Große Rat voraussichtlich 2014 abschließend entscheiden

Ein von der Regierung zur Kenntnis genommener Strategiebericht zum Justizvollzug in Graubünden zeigt klar den überkantonalen Bedarf nach einer geschlossenen Justizvollzugsanstalt in dieser Größenordnung.

Kantone Zürich und St. Gallen sind interessiert, Kriminelle ins Domleschg zu bringen

Dem Ostschweizerischen Strafvollzugskonkordat fehlen heute rund 140 Plätze im geschlossenen Justizvollzug. So haben die bevölkerungsreichsten Konkordatskantone Zürich und St. Gallen dem Kanton bereits Belegungszusagen im Umfang von rund 100 Plätzen für zehn Jahre ab Inbetriebnahme der geplanten Anstalt in Realta abgegeben, so die Regierung. Allerdings ein kleiner Haken dabei ist: Die Belegungszusagen sind “unverbindlich”.

Auch Bund begrüßt Neubauprojekt für 150 Insaßen

Doch auch der Bund begrüßt das Projekt – wie sollte es anders sein? Schließlich reißen sich keine Standorte darum, Kriminelle geliefert zu bekommen, die nicht nur in der JVA sind, sondern im Land des mildesten Strafrechts der Welt natürlich auch Freigänge genießen etc.

An den Kosten von rund 107 Millionen Franken würde sich der Bund mit rund 33 Millionen Franken beteiligen. Die Nettoinvestition des Kantons beliefe sich somit auf zirka 74 Millionen Franken. Kostgelder für die Insaßen der Ostschweizer Konkordatskantone würden den Betrieb finanzieren und auch die Refinanzierung der getätigten Bauinvestition ermöglichen.

Ferner wird in Realta mit mindestens 80 neuen Arbeitsplätzen gerechnet. Aufgrund der Anbindung an die Psychiatrische Klinik Beverin sowie an die bereits bestehende offene Justizvollzugsanstalt Realta ist der Standort ausgesprochen vorteilhaft, so die Regierung in einer Mitteilung.

Ganze Meldung: Rhätische-Zeitung.ch

Kommentar: Der richtige Standort?

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