Viamala-Tourismus ist eine Organisation, welche von einer umstrittenen Zwangsabgabe getragen wird, die alle Firmen, egal, ob Gewinn oder Verlust, bezahlen müssen, die sich im Gebiet der angeschlossenen Gemeinden befinden.

Schon eine Ein-Mann-Firma muß viele hunderte Franken pro Jahr an die Organisation zahlen. Auch als Neugründer oder Jungunternehmer und unabhängig, ob die Firma Gewinne bereits macht oder nicht.

Und unabhängig davon, ob die Firma überhaupt im Tourismus tätig ist oder wie stark oder wie wenig sie von diesem kaum vorhandenen Tourismus in der Talschaft profitiert.

Hingegen muß etwa ein im Domleschg wohnhafter leitender Kader der Graubündner Kantonalbank, der wesentlich mehr verdient und auch die Wanderwege etc. im Tal nutzt keinen Rappen bezahlen.

Dies widerspricht dem Grundsatz, daß Steuern und Abgaben immer nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit zu erheben sind.

Firmen ziehen weg

Wer also etwa seine Firma an den nördlichen Eingang der Talschaft Domleschg nach Rhäzüns oder Bonaduz verlegt, der muß keine solche Abgabe zahlen. Der Redaktion sind hier einige Firmen bekannt, welche deswegen gezügelt sind.

Gerade für die viel-beweinten Berggebiete oder sogenannte “potential-arme Räume” wären Ansiedlungen von Firmen gut, die standort-ungebunden sind, also z. B. IT- und Internet-Unternehmen.

Diese siedeln sich aber sicher nicht dort an, wo sie pro Mitarbeiter und zusätzlich als Firma Zwangsabgaben entrichten müssen

Bürokratie

Jede Firma, die im Gebiet von Viamala-Tourismus liegt, wird jedes Jahr einmal mit Formularen eingedeckt in welchen sie die Anzahl der Mitarbeiter und zu wieviel Prozent diese beschäftigt sind und vieles andere angeben müssen.

Diese Bürokratie wirkt abschreckend und strangulierend gerade auf KMU. Während große Konzerne sich Stäbe von Anwälten und Experten leisten können, können innovative KMU dies nicht.

Pikant

2012 gab es eine Volksabstimmung auf kantonaler Ebene über die Einführung einer neuen Steuer Tourismusförderungs-Abgabe bzw. über ein neues Tourismusförderungs-Abgabe-Gesetz TAG für solch eine neue Abgabe.

Nachdem das Volk an der Urne 2012 eine Tourimus-Förderungsabgabe (TAG) abgelehnt hatte, hatte man diese dennoch eingeführt.

Über die Gemeinden, die bei Viamala-Tourismus angeschlossen sind. Dies nur kurze Zeit später. Soviel zum Thema Volkswillen respektieren.

Warum ging es über die zweite Schiene über die Bühne?

Doch warum ging die neue Steuer über Gemeindeebene eigentlich überhaupt über die Bühne?

Ganz einfach:
Bei Volksabstimmungen gibt es eine hohe Stimmbeteiligung im namhaften zweistelligen Bereich.
Bei Gemeindeversammlungen sind oft bloß ganz wenige anwesend und so bestimmen dann Leute, die in Prozent zum Anteil an der Bevölkerung nur eine niedrige einstellige Prozentzahl betragen.

(pd)

Facebooktwitterredditpinterestlinkedinmailby feather