Das Kloster Cazis hat beschlossen, die Schule für Flüchtlinge und Migranten einzustellen. Und die per Ende Juli dieses Jahres auslaufenden Leistungsaufträge für den Sprachunterricht nicht zu erneuern.

Der Versuch, die Schulträgerschaft auf eine neue Organisation zu übertragen, ließ sich leider im letzten Moment nicht verwirklichen, so das Kloster.

Die Zusammenarbeit der Nachfolgeträgerschaft und der Fachstelle Integration sei daran gescheitert, daß die verschiedenen Vorstellungen zur Weiterführung des Angebotes nicht übereingestimmt hätten. Was für “verschiedene Vorstellungen” dies gewesen seien, dazu äußert sich das Kloster Cazis nicht.

Mitarbeiter seit einem Jahr “auf Schließung vorbereitet”

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden bereits seit einem Jahr darauf vorbereitet, daß das Kloster sich als Schulträgerschaft zurückziehen werde.  Auch wurden sie über die gescheiterten Bemühungen, eine Nachfolgeträgerschaft zu finden, laufend und offen informiert.

Die Klostergemeinschaft habe sich den Entscheid nicht leicht gemacht, so heißt es weiter.

Altersstruktur der Dominikanerinnen ein Grund

Für die Dominikanerinnen stehen in Zukunft andere Aufgaben im Vordergrund, nachdem sie sich in den letzten Jahren bereits mehr und mehr aus dem Schulbetrieb zurückgezogen haben.

Die Schwesterngemeinschaft sieht sich auch aufgrund ihrer Altersstruktur nicht mehr in der Lage, nebst den Kernaufgaben im Kloster, der Führung des Gästehauses und ihren diversen Angeboten der Evangelisation, den Schulbetrieb weiterzuführen.

Als Folge der Nichterneuerung der Leistungsaufträge müssen Arbeitsverhältnisse gekündigt werden.

30 Personen mit Beschäftigungsgrad 10 bis 60 % gekündigt

Es handelt sich dabei um 30 Personen mit einem Beschäftigungsgrad von 10 bis 60 Prozent, sowie um 9 Personen mit einem Beschäftigungsumfang von 60 und mehr Prozent.

Das Kloster ist sich seiner sozialen Verantwortung bewußt und will sich um eine sozialverträgliche Beendigung der Arbeitsverhältnisse kümmern und so weit gewünscht, die Mitarbeitern bei der Arbeitssuche unterstützen.

Schule für Geflüchtete und Migranten: Kanton sei in der Verantwortung, so das Kloster

Für den entfallenden Schulstandort in Cazis obliegt es dem Kanton Graubünden, den Geflüchteten, Migrantinnen und Migranten Alternativen in anderen Institutionen zu vermitteln.

Offen sei die Klostergemeinschaft für eine Vermietung des Schulgebäudes für die von den Gemeinden der Region bisher genutzten Angebote für Deutsch als Zweitsprache für Kleinkinder, Kindergarten, Primar- und Oberstufenschüler sowie für die Erhaltung des Mittagstisches der Gemeinde Cazis.

(rm, pd)

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