Der Durchschlag ist

Der Durchschlag ist erfolgt im Sicherheitsstollen Viamala. (Bild: Bundesamt für Straßen, ASTRA)

Mit dem Durchschlag des Sicherheitsstollen Viamala wird ein weiterer Meilenstein im Projekt termingerecht erreicht.

Im Rahmen einer Durchschlagsfeier hat heute die Bauherrschaft den Mineuren wie auch den beteiligten Unternehmen, Ingenieuren und Spezialisten für ihre Arbeit gedankt.

Bereits im September 2014 wurde mit den Vorbereitungsarbeiten für den Sicherheitsstollen Viamala begonnen. Ab Februar 2015 wurde der Stollen sprengtechnisch von Süden nach Norden aufgefahren.

Die Vortriebsarbeiten für den 665 Meter langen Sicherheitsstollen erfolgten über das ganze Jahr 2015. Für die Durchdringung der Bündnerschiefer-Gesteinschichten wurde eine mittlere tägliche Vortriebsleistung von rund 4 Metern erreicht.

Der Horror-Unfall im Viamalatunnel sorgte 2006 für schweizweite Aufmerksamkeit (Bild: Staatsfernsehen SF, Polizeikommandant Markus Reinhardt (✝)

Der Horror-Unfall im Viamalatunnel sorgte 2006 für schweizweite Aufmerksamkeit (Bild: Staatsfernsehen SF, Polizeikommandant Markus Reinhardt (✝)

Mit dem Durchschlag am 4. März 2016 erreicht die Infrastrukturfiliale Bellenz (ital. Bellinzona) des Bundesamtes für Straßen ASTRA termingerecht einen wichtigen Meilenstein.

Gemäß dem Zeitplan soll der Sicherheitsstollen im Sommer 2017 in Betrieb genommen werden.

Hintergrund: Ein schwerer Unfall im Viamala-Tunnel (u. a.)

Der Bau des Sicherheitsstollens Viamala wurde nach den schweren Unfällen in verschiedenen Straßentunnels, unter anderem auch im Viamala, beschlossen.

2006 ereignete sich ein in den Medien als “Horror-Unfall” bezeichnete Kollision.

Es gab 9 Todesopfer und viele Verletzte. Viele der zu beklagenden Todesopfer starben allein wegen der starken Rauchentwicklung.

Die Behörden äußerten damals noch eine andere Meinung zur Sicherheit und einem Sicherheitsstollen, so werden sie damals im Blick zititert mit der Ansicht, daß ein Sicherheitsstollen nicht notwendig sei.:

“Der Viamala-Tunnel der Autobahn A13 weist laut Behörden des Kantons Graubündens grundsätzlich keine Sicherheitslücken auf.

Tödlicher Unfall im Viamala-Tunnel 2006 (Foto: Kapo GR)

Tödlicher Unfall im Viamala-Tunnel 2006 (Foto: Kapo GR)

Kantonsingenieur Heinz Dicht sagte, seit der Brandkatastrophe im Gotthardtunnel seien eine Reihe von Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit getroffen worden.

Unter anderem wurde eine Brandmeldeanlage installiert, die beim Unglück vom Samstag offenbar schnell und gut funktioniert hat. Nur über einen Fluchtstollen verfügt der 742 Meter lange Tunnel nicht. Der Bau eines solchen Stollens ist auch nicht vorgesehen.”

Inzwischen haben sich die Ansichten geändert.

Der Sicherheitsstollen Viamala wird parallel zum bestehenden Bauwerk im Abstand von 20 Metern mit Ausgängen am Nord- und Südportal angelegt.

Damit werden die Fluchtwege auf maximal 160 Meter verkürzt.

Im Sicherheitsstollen herrscht ein permanenter Überdruck, sodaß im Brandfall weder Rauch noch schädliche Gase in den Stollen gelangen können.

Tödlicher Unfall im Viamala-Tunnel 2006 (Foto: Kapo GR)

Tödlicher Unfall im Viamala-Tunnel 2006 (Foto: Kapo GR)

Ausblick
Den Abschluß der Bauarbeiten bilden die Betriebs- und Sicherheitsausrüstung, der Einbau der Lüftung sowie eine Testphase.

Auf der “San Bernardino”-Nordrampe ist weiter für die Tunnels Crapteig, Bärenburg und Rofla je ein Sicherheitsstollen vorgesehen.

Deren Realisierung und Inbetriebnahme erfolgt bis im Jahre 2022.

Sicherheit kostet 125 Mio

Die Kosten für die Erstellung der vier Sicherheitsstollen betragen gesamthaft rund 125 Millionen Schweizer Franken.

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