Nachtrag vorweggeschickt: Es kam ein Schreiben der Kantonspolizei Zürich. Mitsamt Portemonaie und mit dem Billett.

Die den bündner Steuerzahlern gehörende Staatsbahn RhB rückte nicht von den 2 Bußen ab, die sich inzwischen dank horrenden (und völlig asozialen) Mahngebühren auf mehr als 600 Franken potenziert hatten!

Die Kantonspolizei schickt das Billett mitsamt gestohlenem (leerem, außer Münzgeld) Portemonaie und die RhB beharrt auf Bußen. Asozialer geht es nicht mehr!

Züge entgleisen zum Glück bei der RhB nur selten.

Aber auch Kontrolleure können “entgleisen”. Und das passiert leider öfter. Und leider zu oft. In meinen Augen ist das heute – wieder einmal – geschehen.

Es war eigentlich schon lange (über)-fällig, über das Verhalten der beiden Kontrolleure der Rhätischen Bahn etwas zu schreiben.

Seit Jahren berichtet Domleschger Zeitung über die RhB. Heute leider einmal aus einem negativen Anlaß heraus

Seit Jahren berichtet Domleschger Zeitung über die RhB. (hier im Beitrag Beispiele von 2012, 2013, 2014 usw.) Heute leider einmal ein (dringend notwendiger) Bericht aus einem negativen Anlaß heraus.

Aber weil man lieber über Positives schreibt, ließ ich es bisher.

Nachdem heute sogar eine regelrechte provokative Aufforderung kam (siehe hierzu unten), leiste ich diesem Appell folge.

Wortlaut meines heutigen Briefes an die RhB:

+++

Grüezi, Frau Dünser

Aufgrund vor wenigen Sekunden passiertem Geschehem, aus aktuellem Anlaß schreibe ich Ihnen.

Schlagwort AG bzw. ihre Mitarbeiter sind von berufs wegen natürlich viel unterwegs, so hat unser Praktikant zum Beispiel ein von der Firma bezahltes BüGa.

Ich selbst bin Vielfahrer und seitdem das GA aufgeschlagen hat nutze ich für schweizweite Fahrten, die ich 1x pro Woche mache (zB Wallis oder Appenzell / St. Gallen oder Bern) Tageskarten Gemeinde (42 Fr. – 45 Fr.), jeden Monat mindestens 4 Stück. Sowie für kürzere Fahrten wie z. B. nach Chur das Halbtax und normales Billett oder heute bis zur Kantonsgrenze normeles Billett und im Anschluß eine Tageskarte Ostwind, denn ich bin gerade zu Kunden in Au SG und danach in Wald AR unterwegs.

Vor einigen Wochen wurde mir das Portmonaie gestohlen in Zürich nach einem Kundentermin (oder ich hab es verloren, es fehlte jedenfalls plötzlich). Ich habe gehofft, es taucht wieder auf.

2 Kontrolleure waren vor zk. 3 Wochen genau an diesem Tag frühmorgens im Zug. Sie kennen mich aufgrund der oben geschilderten Tatsache, daß ich Vielfahrer bin, seit vielen Jahren (seit dem Liegenschaftskauf 2008, also wirklich eine lange Zeit, um genau zu sein). Und sie wissen daher auch ganz ganz genau, daß ich immer mit Billett fahre. Und Vielfahrer bin. Man begegnet sich ja schließlich genau deswegen häufiger.

Bildschirmfoto 2016-02-20 um 14.32.38Bundesordnerweise Billette

Ich habe somit in der Buchhaltung mehrere Bundesordner (!) voll mit Billetten!

Schon vor Jahren aber büßten sie mich einmal, als ich am Automaten von Cazis kein Billett lösen konnte. (und zu einem Verein fuhr, dem ich für eine “Aufwandsentschädigung” von 300 Fr. die Webseite machen wollte)

Nun vor einigen Wochen der erneute Vorfall. Wieder 140 Franken.

Es müßte doch auch dem unbedarftesten Kontrolleur einleuchten, daß jemand, der jede Woche laufend mit dem ÖV durch die ganze Schweiz fährt kaum ein ordinärer Schwarzfahrer ist.

Aber was heute passiert ist, das ist wirklich der Gipfel!

Die beiden Kontrolleure kamen, der größere von beidem (keiner hat ein Namensschild!) kontrollierte das Billett und sagte im Anschluß, er wolle noch das Halbtax sehen. Ich sagte ihm, daß er doch wüsse, daß mir das Portmonaie abhanden gekommen ist (gestohlen oder verloren).

Im Anschluß plusterte er sich auf und entrüstete sich lauthals “Also haben Sie noch keinen Ersatz geholt. Das ist ja schon eine Woche her?” Ich sagte, nein, der Ausweis sei ja auch im Portmoneh gewesen und ich habe immer noch gehofft, daß es wieder auftauche, zumindest die Bankkarten und Dokumente. Zudem sei das ganze schon zirka 3 Wochen her. Er sagte laut empört und aufgeplustert als wäre ich ein Krimineller (!), das könne man am Schalter machen. Ich sagte ihm, das koste 30 Fr. und erklärte ihm nochmals, daß ich aus obgenanntem Grunde noch damit gewartet habe (die Bankkarte der Postfinance habe ich bis heute noch nicht neu bestellt, die Bankkarte der Raiffeisenbank war gestern in der Post!)

Seit Jahren berichtet Domleschger Zeitung über die RhB. Heute leider einmal aus einem negativen Anlaß heraus

Seit Jahren berichtet Domleschger Zeitung über die RhB. Heute leider einmal aus einem negativen Anlaß heraus

Ich führe momentan ein Ersatzportmonaie mit mir.

Aber darum geht es gar nicht. Ich sagte dem Herrn, daß er genau wüsse, daß ich ein Halbtax habe aufgrund des erst kürzlichen Vorfalls.
Er stellte mir trotzdem eine Buße “Reise ohne gültigen Fahrausweis” aus.

Büßen wider bessers Wissen!

Schon seit vielen Jahren (hier ein Bericht von 2012) berichtet DZ über die RhB, meist positiv, heute leider nicht.

Schon seit vielen Jahren (hier ein Bericht von 2012) berichtet DZ über die RhB, meist positiv, heute leider nicht.

Ich äußerte aufgrund dieses in meinen Augen wirklich asozialen Verhaltens, dies sei eine Kriminalisierung von Fahrgästen. Eine Unverschämtheit. Er wüsse genau, ich habe ein Halbtax.

Er blaffte mich an, es sei “nicht seine Aufgabe, sich das zu merken”. Ich entgegnete, “also Sie erinnern das nicht, daß ich ein Halbtax hab?” Er äußerte, doch, er erinnere das.

RhB-Fahrgast, wieder frisch kriminalisiert

Und da ist – abgesehen vom Ton und Gebaren dieser Herren – ganz klar der Punkt erreicht, wo von einer (asozialen, da wider besseres Wissen vorgenommenen!) Fahrgast- und Kunden-Kriminalisierung zu sprechen ist.

Ich äußerte gegenüber dem kleinerem Kontrolleur (sie tragen keine Namensschilder, daher kann ich nur so beschreiben), daß ich noch in diesem Moment über den Vorfall berichten werde und er sagte, “Das können Sie gerne tun”.

Dieser Aufforderung entspreche ich – schon im öffentlichen Interesse

Denn soetwas kann – und darf – kein Geschäftsgebaren der RhB / Verhalten von Kontrolleuren sein. Die Rhätische Bahn kann auch auf ehrliche Art und Weise Geld einnehmen, ohne Fahrgäste bewußt zu kriminalisieren.
Schon das ganze Geschehen davor ist äußerst fragwürdig. Einen Fahrgast, der Vielfahrer ist, zu büßen, wenn er in Einzelfällen kein Bilett dabei-hat. Aber das, was heute absichtlich gemacht wurde, ist einfach untragbar.

Der gesunde Menschenverstand bei RhB-Kontrolleuren?

Der gesunde Menschenverstand – und solch einen sollten Kontrolleure bzw. gerade ein Kontrolleur ja wohl auch verfügen – sagt ganz klar, daß jemand, der sonst immer mit Billett fährt, sicher kein Schwarzfahrer ist.
Aber daß man einem Kunden, von dem man klar weiß, daß er ein gültiges Halbtax hat und der ein gültiges Billett gelöst hat, eine Buße wegen “Reise ohne gültigen Fahrausweis” ausstellt! Das ist wirklich beschämend und himmeltraurig. Wie auch das Auftreten und sonstige Gebaren der besagten beiden Herren.

Viel Arbeit: Alle Billette fotografieren und rein ins Internet

Ich beabsichtige nun, von hunderten meiner Billette Fotos zu machen und diese ins Internet zu stellen und auf unseren Publikationen Berichte dazu zu schreiben.
Sodaß die Leser wissen und einen Eindruck davon bekommen, daß dieses mit dem Vielfahrer nicht einfach so dahergesagt ist, sondern belegbares Faktum.

Einzelfall oder Methode?

Viel sinnlose Arbeit, aber im Sinne der Öffentlichkeit, denn so ein Verhalten ist öffentlich zu machen.

Denn ich bin überzeugt, daß dieses – zurückhaltend formuliert – unsägliche Verhalten der Kontrolleure kein Einzelfall ist und öffentlich gemacht werden sollte. Zudem werde ich dem Konsumentenschutz einen Bericht senden.

Die RhB sollte keine Leute auf die Fahrgäste loslassen, die ganz offensichtlich Spaß (!) daran haben, ihre Kunden wider besseres Wissen bewußt (!) zu kriminalisieren.

Ich finde das Verhalten unglaublich beschämend und traurig. Fahrgäste absichtlich (!) und im vollen Bewußtsein, daß der Kunde ein gültiges Halbtax hat als angeblichen Schwarzfahrer zu kriminalisieren!

Ich möchte gerne von Ihnen als verantwortliche Sprecherin der RhB wissen:
Finden Sie es richtig, daß Kontrolleure Kunden der RhB Bußen ausstellen, obwohl diese mit gültigem Fahrausweis unterwegs sind und obwohl die Kontrolleure wissen (und bestätigen, daß sie es wissen), daß der Fahrgast ein Halbtax hat?

Noch als Annex:

Wir (Schlagwort AG) betreiben seit Jahren mit viel Geldeinsatz (Löhne u.a.) und Lebenszeiteinsatz gemeinnützige Medien-Projekte.

In Graubünden die Internetzeitungen www.Domleschger-Zeitung.ch, www.Rhätische-Zeitung.ch und viele weitere Internetzeitungen und Portale schweizweit (wie BahnBlog.ch, SchweizerZeitung.ch, Polizei24.ch um nur einige weitere zu nennen)

Für diese Medienarbeit investieren wir nicht nur viel Geld, bezahlen Mitarbeitern Löhne, sondern wir fahren auch Zug. Und ich gebe der Firma mein privates Geld, das ich investiere. Um unter anderem den Mitarbeitern, die – ganz vorbildlich – den ÖV nutzen, ein BüGa zu bezahlen.

Und wir berichten seit Jahren auch (gratis) über die Rhätische Bahn, machen ihre Angebote bekannt und veröffentlichen z. B. Appelle, an Eishockeyspiele in Davos mit dem ÖV zu fahren, also die RhB zu nutzen.

Wie wollen Sie denn so mehr Leute für den ÖV begeistern?

Seit Jahren berichtet Domleschger Zeitung über die RhB. Heute leider einmal aus einem negativen Anlaß heraus

Seit Jahren berichtet Domleschger Zeitung über die RhB. Heute leider einmal aus einem negativen Anlaß heraus

Ich fahre gerne Zug, weil ich so die Zeit zum Arbeiten nutzen kann. Und langsam überlege ich wirklich, aufs Auto umzusteigen. Allein schon die enorme psychische Belastung, wenn man auf in meinem Augen – diese wirklich asoziale (!) Art und Weise – kriminalisiert wird, wäre dafür ein Grund.
Im vollen Bewußtsein, daß ein Fahrgast ein gültiges Halbtax hat, diesem Fahrgast mit gültigem Fahrausweis dann eine Buße “Reise ohne gültigen Fahrausweis”

Kontrolleure sind nicht dazu da, in fast schon gestapo-mäßig anmutender Aggro-Manier Fahrgäste zu kriminalisieren und zu schikanieren.

Warum eigentlich niemals abends Kontrollen?

Hierzu noch eine Frage: Seit 2008, seitdem wir die Liegenschaft in Graubünden und die Niederlassung haben, ist mir noch nie ein Kontrolleur abends im Zug zwischen Chur und Rhäzüns begegnet. Kontrollieren Sie nur Werktätige Leute? Oder warum gibt es abends nie Kontrollen, aber frühmorgens und sonst untertags schon?

Freundliche Grüße,

Remo Maßat

-- 
Redaktion
Domleschger Zeitung
Schauenberg 99, 7421 Summaprada
T. 081 - 552 - 0008
Internet: www.D-Z.gr
Mail: Redaktion@D-Z.gr

Schlagwort AG
www.SchlagwortAG.ch
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9 - 12 Uhr und 14 - 18 Uhr
Außerdem Termine nach Vereinbarung

Ostschweiz:
T. 071 - 244 - 0000
F. 071 - 244 - 1000

Graubünden:
T. 081 - 552 - 0008

Wädenswil:
ab März 2016

Weil im Zug verfaßt auf dem Weg zu Kundentermin, enthält der Beitrag einige Tipp- / Flüchtigkeitsfehler, aber es geht um den Inhalt, um das, was “passiert ist” bzw. bessergesagt, was “getan wurde”.

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