Alt-Ständerat Christoffel Brändli sagt in diesem Leserbrief, auf was es bei den Wahlen ankommt. (Bild-Quelle: Parlament)

Alt-Ständerat Christoffel Brändli sagt in diesem Leserbrief, auf was es bei den Wahlen ankommt. (Bild-Quelle: Parlament)

Alt-Ständerat Christoffel Brändli äussert sich in diesem Leserbrief zu den Wahlen:

Gegenwärtig werden über 60 Kandidatinnen und Kandidaten den Stimmberechtigten zur Wahl empfohlen. Die Argumente, die für die Wahl des einen oder andern angeführt werden, sind sehr vielfältig: das schönste Foto, die Herkunft bzw. direkte Abstammung von Jürg Jenatsch, der Erfolg als Jäger, die Mitgliedschaft in einem Gesangsverein oder in einer Partei sollen entscheidend sein. Mit diesen Profilen bewirkt man kein neues „Wunder von Bern“. Entscheidend ist in Anbetracht der sehr kleinen Bündner Delegation im Nationalrat die Beantwortung der folgenden Frage: wer ist am besten geeignet, Bündner Anliegen in Bern effizient zu vertreten? Drei Voraussetzungen müssen dazu erfüllt sein:

1. Graubünden braucht einflussreiche Kandidaten in Bern. Kandidatinnen und Kandidaten die Aufmerksamkeit wecken und deren Interventionen beachtet und umgesetzt werden.

2. Kandidaten sollten über einen Leistungsausweis verfügen. Wer in Beruf oder Politik diesen erbracht hat, ist gegenüber jenen zu bevorzugen, bei denen dieser Leistungsausweis fehlt. Dabei gilt es nicht nur auf die Parteienwerbung abzustellen, vielmehr muss man sich selbst über den Leistungsausweis eines Kandidaten ein Bild machen.

3. Kandidatinnen und Kandidaten müssen in Bern Mehrheiten für Bündner Anliegen schaffen können. Klar ist: Mehrheiten schaffen kann man am besten, wenn man einer der grossen Fraktionen (CVP, FdP, SP oder SVP) angehört. Nur mit einer starken Basis kann man in Bern erfolgreich politisieren.

Aufgrund der vorhandenen, zahlreichen Ratings darf man behaupten, dass nur zwei der vier Bisherigen diese Voraussetzungen erfüllen. Die Bündnerinnen und Bündner sind deshalb aufgerufen, drei neue Nationalrätinnen oder Nationalräte zu wählen. Sie tun dabei gut daran, die Kandidatinnen und Kandidaten kritisch zu durchleuchten und nicht blindlings den Schlagworten der Parteien zu folgen. In den kommenden, schwierigen Jahren brauchen wir in Bern Persönlichkeiten, die ohne wenn und aber die Interessen Graubündens wahrnehmen. Schaumschläger, denen nur die Parteipolitik am Herzen liegt, sollten wir zu Hause lassen.

Christoffel Brändli, Landquart

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